23.09.2023
In diesem Vortrag argumentiere ich, dass Patient:innen nur mit den jeweils geringstmöglichen Mitteln geholfen werden sollte, welche ausreichen, damit sie wieder autonom leben können. Dieses Prinzip ist nicht neu, sondern aus der Wissenschaftsphilosophie, der Psychotherapie (Fred Kanfers Prinzip der minimalen Intervention) und der Medizin (staged interventions, stepped care) bekannt; es bildet auch die Präferenz der meisten Patient:innen ab. Die Frage ist nur, wie dieses Prinzip vor dem Hintergrund aktueller Ergebnisse aus der Psychotherapieforschung zu nutzen ist.
Als Beispiele für sehr gut bewährte und „einfache“ (= also sparsame) Interventionen ziehe ich dabei die Verhaltensaktivierung und das Inhibitionslernen (im Rahmen der Expositionsbehandlung) heran. Ich gehe auch auf die Gefahren einfacher Lösungen ein: Bleiben komplexe psychotherapeutische Problemstellungen auf der Strecke?
Kann am Ende Chat-GPT die Psychotherapie ersetzen?
Technische Universität Dresden
Institut für Klinische Psychologie und Psychotherapie
Professur für Behaviorale Psychotherapie
Forschungsschwerpunkte:
Psychotherapieforschung
Generalisierte Angststörung
Soziale Angststörung
Verhaltensaktivierung
Sexuelle Störungen